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Velodemo ohne Bewilligung: Juso-Präsident Nicola Siegrist wird gebüsst

© TeleZüri / CH Media Video Unit / 29.07.2023

Velodemo ohne Bewilligung: Juso-Präsident Nicola Siegrist wird gebüsst

Critical Mass
Trotz fehlender Bewilligung haben einige hundert Velofahrende an der Critical Mass in Zürich teilgenommen. Sie teilten sich auf mehrere Gruppen auf. Die Polizei stoppte diese nicht.
Publiziert am Fr 28. Juli 2023 19:22 Uhr

Mehrere Personen wurden jedoch kontrolliert und verzeigt, wie die Stadtpolizei Zürich am Freitagabend auf Twitter mitteilte. Dies betreffe Personen, welche Seitenstrassen blockierten, im Jargon «Corking» genannt. So erhielt unter anderem Juso-Präsident Nicola Siegrist eine Busse, da er an seinem Velo weder ein Frontlicht, noch einen Rückstrahler montiert hatte. Auch Musikanlagen seien konfisziert worden, wie beispielsweise ein fahrendes DJ-Pult.

Am Versammlungsort, dem Bürkliplatz, waren bis zum geplanten Start um 18.45 Uhr gut 100 Velofahrende eingetroffen. Die Polizei wies sie per Lautsprecherdurchsage zweimal darauf hin, dass die Critical Mass unbewilligt sei.

Die meisten verliessen den Platz danach in kleineren Gruppen. Im Langstrassenquartier trafen sich die Gruppen dann zum Teil wieder. Ein Blick auf die Critical-Mass-Applikation auf dem Handy zeigte, dass die Velofahrer auf die ganze Innenstadt verteilt waren. Wie dieser Redaktion mitgeteilt wurde, war der Plan, dass die Demonstration auf Rädern nicht wie gewohnt nur von einem Ort starten sollte, sondern gleich von mehreren. Strecken, auf denen die Teilnehmenden eingekesselt werden könnten – wie Tunnels oder Brücken – sollten vermieden werden.

Polizei warnte schon am Mittwoch

Ein grösserer Pulk umfasste mehrere hundert Personen. Aus diesem hielt die Polizei zwischendurch einzelne Velofahrer an. An vergangenen Critical Mass fuhren in Zürich mehrere tausend Personen mit.

Bereits am Mittwoch hatte die Stadtpolizei auf Twitter vor Verzeigungen gewarnt. Weil der Statthalter den Veloumzug als Demonstration eingeschätzt hatte, wäre die Critical Mass in Zürich erstmals bewilligungspflichtig gewesen. Eine solche hatte aber niemand beantragt.

FDP ist zufrieden

Die Grüne Partei, der auch Sicherheitsvorsteherin Kathrin Rykart angehört, forderte die Polizei im Vorfeld auf, zurückhaltend zu sein. Die FDP, die eine Aufsichtsbeschwerde beim Statthalter eingebracht hatte, zeigte sich am Freitagabend erfreut.

Der öffentliche Verkehr habe dank ihrer Intervention weitgehend ungestört rollen können. Dies im Gegensatz zu früheren Critical Mass-Abenden, teilte die Partei mit. «Der Stadtrat darf Toleranz nicht mit Willkür und Gesetzlosigkeit verwechseln. Die Teilnehmenden müssen sich an die Verkehrsregeln halten, wie andere auch», sagt FDP-Gemeinderat Michael Schmid gegenüber TeleZüri.

In der Vergangenheit hatte die Polizei den Velopulk an den letzten Freitagen im Monat jeweils gewähren lassen. Die Stadt Zürich hatte die Critical Mass nicht als Demo eingestuft.

(sda / ema)

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