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Wer übernimmt das Kulturhaus Kosmos in Zürich an der Langstrasse

© TeleZüri Archiv-Video vom 05. Dezember 2022

Zürcher Kulturhaus könnte Mitte Jahr wieder öffnen

Kosmos-Nachfolge
Im konkursbedingt geschlossenen Kosmos sollen die Lichter bald wieder angehen. Wer das Kulturhaus bespielen soll, ist noch nicht abschliessend geklärt. Es scheint jedoch auf ein Duell zweier Interessenten hinauszulaufen.
Publiziert am Do 2. März 2023 12:46 Uhr

Seit Dezember ist der Zürcher Kino-Himmel um einen Stern ärmer: Das Kulturhaus Kosmos meldete Konkurs an und schloss die Tore. Konkrete Entscheidungen zur Nachfolge gibt es seither keine – nur Gerüchte.

In ihrer Ausschreibung hält die SBB, der die Liegenschaft gehört, jedoch fest, welche Kriterien die Nachfolge erfüllen muss. Neue potentielle Mieter müssen die «kulturelle Lücke füllen». Ein neues «Multitainment-Haus» sei denkbar, heisst es.

Swisscom zieht nicht in den Kosmos

Gerüchten zufolge sollen sich zum Beispiel Blue Cinema für die Räumlichkeiten interessiert haben. Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann dementierte dies jedoch gegenüber dem «Tagblatt»: «Wir wissen nicht, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat. Wir waren es nicht.» Blue Cinema habe in Zürich «schon genug Kinos».

Eine weitere Absage erteilte die Candrian-Gruppe: Das Restaurant-Unternehmen schreibt: «Das Kino- und Unterhaltungs­gewerbe liegt ausserhalb unseres Fokus und unserer Kompetenz», und ist somit auch raus.

Offiziell beworben hingegen hat sich die Zürcher Commercio-Gruppe: «Wir haben uns beworben und sind im Gespräch mit den SBB», sagt Verwaltungsrats-Präsident Mathis Berger gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Gruppe betreibt bereits diverse Arthouse-Kinos und mehrere Restaurants. Zu der Commercio-Gruppe gehört zum Beispiel das Kino «Picadilly» am Stadelhofen und das Restaurant Commercio gleich daneben. Man kennt sich mit dem Kino-Gastro-Konzept also bereits aus.

Name, Konzept – alles wird neu

Ein Kosmos 2.0 kommt für Berger jedoch nicht in Frage. «Ich würde mich hüten, das alte Programm zu übernehmen», sagt der Präsident des Verwaltungsrates. Neben dem Programm würde wohl auch der Name verschwinden.

Von anderen Kinobetreibern, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, heisst es: «Kein Kommentar». So zum Beispiel von der Neugass Kino AG, die das Riffraff und Houdini betreibt.

Offiziell zur Bewerbung steht auch das Kollektiv rund um das Haus der Kallistik. Das Kollektiv widmet sich Installationen und Ausstellungen rund um digitalisierte Kunst. «Wir sind in der engeren Auswahl der SBB und schauen am Donnerstag mit Architekten das Kosmos an», sagt ein Sprecher des Kollektivs. Bisher ist der «Art Tech Space» in Zürich-Selnau in einem Showroom zu Hause.

Geplant sei nebst einem Museum eine begehbare 3-D-Digitalausstellung, ein Gastronomiekonzept sowie ein Shop mit nachhaltiger Mode junger Marken – ein ganzheitliches Konzept, wie der Sprecher erklärt.

Neueröffnung bereits Mitte Jahr möglich

Wer am Ende das Rennen macht, ist noch unklar. Für die grossen Player im Zürcher Nachtleben ist die Übernahme zumindest kein Thema. Die Miteinander GmbH, die im Kreis 5 zum Beispiel den Frau Gerolds Garten betreibt, entschieden sich gegen den Kosmos. Auch die Betreibenden der «Zukki», dem Club Zukunft, winken ab. Der Kosmos sei zu gross und ein Umbau zur Clubtauglichkeit schlichtweg zu teuer.

Ein Entscheid könnte bereits in naher Zukunft fallen. Bis Ende April sollen sich die SBB, gemäss Plan, entscheiden und im Juni könnten die neuen Mieter das Haus wieder öffnen. Ausschlaggebend für die Nachfolge dürfte die Miete sein. Was die Kombi aus Eventlocation, Shops, Gastronomie oder anderem monatlich kosten soll, verraten die SBB nicht.

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(roa)

    #Kino#Gastronomie#Kultur
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