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Klimaschützer entlüften erneut SUV-Reifen

© Zürcher SUV-Fahrer regt sich über Lüftler auf / TeleZüri / 8. April 2022

Der Grüne versteht die Aktion – der FDPler findets kindisch

Meinungen zum SUV-Lüfteln
In fünf Tagen sind 40 Autos fahruntüchtig gemacht worden, schreibt die Organisation «Tyre Extinguishers». Die Stadtpolizei bestätigt mehrere Vorfälle und rät demensprechend zu einer Anzeige. Der Ex-FDP Zürich Präsident findets kindisch, ein Grüner zeigt Verständnis. Aber auch er steht nicht dahinter.
Publiziert am Fr 20. Mai 2022 07:36 Uhr

Entlüftungsmassnahmen sollen den Planeten retten. So jedenfalls sieht das die Organisation «Tyre Extinguishers». In den letzten fünf Tagen hätten sie 40 Autos aus den Verkehr gezogen, teilt die Organisation am Donnerstag mit. Rund 3000 seien es seit der Gründung im März in Grossbritannien gewesen, wo die Gruppe vermutlich aus Teilen der Klimarebellen von Extinction Rebellion entstanden ist.

«Was soll das bringen?»

«Ich finde das ein bisschen kindisch und das bringt auch nichts, da macht man nur die Leute hässig», meint Severin Pflüger, ehemaliger FDP-Präsident, gegenüber ZüriToday. «Damit ändert man gar nichts. Ich weiss nicht, was das bringen soll.»

«Ich finde es nicht gut, wenn man anderen Menschen absichtlich Schaden zufügt. Insofern stehe ich nicht hinter Lüftlungsaktionen», sagt Urs Riklin, Gemeinderat der Grünen in Zürich. Er könne aber nachvollziehen, dass Klimaaktivistinnen und -aktivisten eine Wut verspüren gegenüber Personen, deren Autos viele fossile Treibstoffe schlucken und so die Klimaerwärmung weiter befeuern.

«Wenn man mit grossen Autos unterwegs ist und überdurchschnittlich viel CO2 ausstösst, fügt man einer grossen Anzahl anderen Personen auch Schaden zu. Deshalb wünsche ich mir schon, dass das Zeichen wahrgenommen wird. Solche grossen Autos sollten meiner Meinung nach aus dem Verkehr genommen werden.»

Lüfteln ist Sachbeschädigung

Bereits im März und April war die Gruppe in Zürich aufgefallen, als sie bei mehreren Geländewagen die Luft aus den Reifen entliessen. An den Autos hinterlassen sie sogenannte Grussbotschaften, um ihre Beweggründe näher zu erläutern. Grosse, schwere Autos seien aus der Stadt zu verbannen. Weil diese auch mehr Benzin verbrennen würden als kleinere Autos und darüber hinaus gefährlicher für Fussgänger seien und die Luft mehr verpesten würden.

Bei der Stadtpolizei wisse man von mehreren «entsprechenden» Vorfällen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Darüber hinaus wird zu einer Anzeige geraten. Beim Entlüften handle es sich um eine Form der Sachbeschädigung, weil beim Wegfahren Reifen oder Felgen beschädigt werden können. Zudem sei es Nötigung, wenn der Fahrende durch den Eingriff gehindert wird.

(sib)

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