© Zürcher SUV-Fahrer regt sich über Lüftler auf / TeleZüri / 8. April 2022
«Die Botschaft verstehe ich, die Vorgehensweise ist aber uncool»
Silvio Galbucci bestätigt im Interview mit Radio 24, dass es sein SUV ist, der vom «Lüfteln» der Klimaaktivisten betroffen war. Als er zu seinem parkierten Auto ging, hat er schon von weitem gesehen, dass der SUV schräg in der blauen Zone steht. «Oh je, was ist denn da los?», hatte sich Galbucci gefragt. «Dann dachte ich: Da hat jemand geschlitzt, das ist nicht gut! Ich habe dann aber gesehen, dass es keinen Schnitt gab und nur ‹gelüftelt› wurde», erzählt Galbucci. Gleich danach habe er den Zettel unter den Scheibenwischern entdeckt.
Klimaschutz ist wichtig – man kann aber nicht alles machen
Inhaltlich könne sich Galbucci weitestgehend mit der Nachricht identifizieren, aber die Vorgehensweise finde er nicht cool. Für ihn sei das eine Art Selbstjustiz und keine demokratische Aktion. «Im Brief hat es aber auch absurde Dinge im Bezug auf die Argumentation. Dass kleinere Autos weniger schaden und dass dies eine statistisch erwiesene Geschichte sei. Das müsste man zuerst noch überprüfen», erklärt Galbucci.
Er beschäftige sich mit Themen rund um Klima und Nachhaltigkeit und achte sich auch auf gewisse Dinge, sagt Galbucci. «Man kann einfach nicht alles machen. Ich fahre nun mal einen SUV, versuche aber diesen nicht so häufig zu nutzen. Das Auto lasse ich oft länger parkiert. Ich habe eine Vespa, mit der ich in der Stadt herumfahre», erzählt er.
Ein Lausbubenstreich ohne rechtliche Folgen
Nach dem Lesen des Briefs hat sich Galbucci an die Polizei gewandt: «Sicherheitshalber und damit ich einen Rapport erhalte, rief ich die Polizei an. Die sagten, wenn nur die Luft rausgelassen wurde, dann sei es strafrechtlich nicht relevant.» Es sei nur ein Lausbubenstreich und da könne man nichts machen, sagt Silvio.
Er habe sich dann beruhigt und beim TCS, dem Touring Club Schweiz, angerufen. «Die sind dann gekommen und haben den Pneu wieder aufgepumpt, dann war die Sache erledigt.» Er hätte sich aber überlegt, trotzdem eine Anzeige zu machen, damit die Polizei weiss, was in dieser Region Zürichs passiert.
Seinen ganzen Tag auf den Kopf gestellt, habe diese morgendliche Überraschung aber nicht. «Ich bin glücklicherweise selbständig und deshalb relativ flexibel. Innerhalb von einer Stunde war alles erledigt und dann ging der Tag wie geplant weiter.» Ein Gamechanger sei dieser Streich für Galbucci nicht gewesen. «Das ist jetzt einfach noch etwas, das dazu kommt». Interessant finde er, dass die europaweite Aktion bis nach Zürich über geschwappt ist. «In ganz Europa tun sich Leute zusammen. Das ist eine andere Nummer als lokale Gruppen, die Vandalismus betreiben», sagt Galbucci abschliessend.