Klimaaktivisten beschädigen SUV von Rollstuhlfahrerin
«Dieser Sonntag ist ein trauriges Beispiel dafür, wie Aktivismus betrieben wird und schief laufen kann», schrieb die Betroffene am Wochenende auf LinkedIn. Als sie am Samstag mit ihrem Rollstuhl bei ihr zuhause in einem Quartier in der Stadt Zürich zu ihrem Auto herangerollt sei, habe sie gesehen, dass ein Reifen platt war und ein Flugblatt an der Windschutzscheibe klebte. Ihr Behindertenparkausweis sei dabei im Auto klar ersichtlich gewesen.
«Ich fahre einen SUV, weil mein Rollstuhl ins Auto passen muss», schreibt die Frau, die hier nicht mit Namen genannt werden möchte, weiter. Ausserdem müsse ihr Auto eine gewisse Höhe haben, damit sie ein- und aussteigen könne.
Autos von Menschen mit Behinderung sollten verschont bleiben
«Die Autokonzerne versuchen, uns davon zu überzeugen, dass wir grössere Autos brauchen», heisst es auf dem Flugblatt, das die Aktivistinnen und Aktivisten auf der Windschutzscheibe hinterliessen. «Aber SUVs und Geländewagen sind eine Katastrophe für unser Klima», schreiben sie weiter.
Auf der Webseite der Gruppe «The Tyre Extinguishers» gibt es eine Art «Anleitung» dazu, wie man bei den Aktionen vorgehen soll. Dabei wird eigentlich erwähnt, dass Autos, die offensichtlich von Menschen mit Behinderung genutzt werden, verschont werden sollen.
Seit April gibt es von der Polizei immer wieder Meldungen über Aktionen der Gruppe «The Tyre Extinguishers». So wurden Ende Oktober bei einer solchen Aktion gleich 30 SUVs beschädigt.
Aktivisten äussern sich nicht
Mittlerweile hat die Betroffene bei der Polizei Anzeige wegen Nötigung und Sachbeschädigung erstattet. Wie die Stadtpolizei Zürich bestätigt, sind seit April bereits mehrere Dutzend solcher Anzeigen eingegangen. Allein am vergangenen Wochenende waren es gleich mehrere.
«The Tyre Extinguishers» haben es sich laut eigenen Angaben online zum Ziel gemacht, so viele grosse Autos wie möglich durch die Aktionen zu beschädigen. Auf eine Anfrage bezüglich des Vorfalls am Sonntag hat die Gruppe bisher nicht reagiert.
«Ich bin nicht gegen Aktivismus»
Die betroffene Rollstuhlfahrerin fordert die Aktivistinnen und Aktivisten auf, sich besser zu informieren und aufmerksamer zu sein. «Ich hoffe, dass ich mit meinem Post zeigen konnte, dass es wichtig ist, sich auch mit den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung auseinanderzusetzen», sagt sie zur Redaktion. Sie sei nicht per se gegen Aktivismus, allerdings sei es der falsche Ansatz, den Besitz anderer Leute kaputt zu machen.