Zürcher Regierung will Kinderspital nicht verstaatlichen
SP, EVP und AL forderten in einer Motion, dass das Kispi keine Stiftung mehr sein soll, sondern ein Staatsbetrieb. Die nötig gewordene riesige Finanzspritze des Kantons zeige, dass das Kispi ohne staatliche Subventionen und Kredite nicht überleben könne.
Es sei stossend, wenn der Kanton eine private Organisation wie die Eleonorenstiftung respektive das Kispi unterstützen müsse, ohne bei Ausrichtung und Strategie mitreden zu können.
Der Regierungsrat hält eine Verstaatlichung jedoch für falsch, wie es in seiner am Donnerstag publizierten Antwort heisst. Dass die Kispi-Trägerschaft eine Stiftung sei, habe sich während des rund 150-jährigen Bestehens grundsätzlich bewährt.
Spenden würden wegbrechen
Eine öffentliche Trägerschaft schütze zudem nicht vor Problemen. Die finanzielle Situation sei heute in fast allen Spitälern angespannt. Zudem könne das Kispi dank seiner Rechtsform als Stiftung heute mit vielen Spenden, Legaten und Sponsoringbeiträgen rechnen.
Das Kispi erhalte dabei viel mehr Gelder als beispielsweise die kantonalen Spitäler. Bei einer Verstaatlichung müsste gemäss Regierungsrat mit einem Wegbrechen dieser Erträge gerechnet werden. Definitiv vom Tisch ist die Verstaatlichung damit noch nicht. Das Geschäft kommt in einer der nächsten Sitzungen ins Parlament.
Finanzloch wegen Neubau
Der Kanton musste das Kispi im April mit einer Finanzspritze von 35 Millionen Franken für das laufende Jahr sowie einem Darlehen in der Höhe von 50 Millionen Franken unterstützen. Hauptgrund für das Finanzloch ist der Neubau der Stararchitekten Herzog und de Meuron, bei dem die Kosten auf stolze 761 Millionen Franken stiegen.
Im Herbst soll der Bau bezogen werden. Die Erträge aus dem Spitalbetrieb konnten die Fertigstellung bis dann aber nicht mehr finanzieren.
(sda)