Kunsthaus Zürich und Bührle-Beirat trennen sich wegen Unstimmigkeiten
Der Rücktritt sei erfolgt, nachdem «Unstimmigkeiten über das Gewicht, welches die individuellen Schicksale früherer Eigentümerinnen und Eigentümer, die Opfer des NS-Unrechtsregimes geworden waren, in der Neupräsentation haben sollten», aufgetreten seien, heisst es in der Mitteilung vom Freitag.
An einer Medienkonferenz am kommenden Donnerstag, am Tag vor der geplanten Ausstellungseröffnung, sollen die Hintergründe dazu erläutert werden, schreibt das Kunsthaus.
Kunsthaus versprach Überarbeitung
Die Bührle-Sammlung gilt als belastet, weil Emil Bührle als Industrieller vom NS-Regime und als Kunstsammler von der Judenverfolgung profitiert haben soll. Das Kunsthaus versprach eine Überarbeitung.
Der Rücktritt ist laut SRF ein «Eklat», weil der Beirat garantieren sollte, dass am Kunsthaus nun unabhängig und unparteiisch an Lösungen gearbeitet werde.
Ausrichtung der Ausstellung kritisiert
Der Beirat beanstandet, dass die Ausstellungstexte zu spät zum Gegenlesen übermittelt worden seien. Damit sei das sorgfältige Redigieren erschwert worden. Noch gewichtiger ist ein zweiter Vorwurf: Nach wie vor würden die Schicksale von enteigneten, vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden zu wenig berücksichtigt.
Die Bührle-Bilder
Das Kunsthaus Zürich erstellte einen millionenschweren Erweiterungsbau zur Präsentation der Leihgaben der privaten Bührle-Stiftung. Die Kunstsammlung von Emil Bührle, Waffenproduzent und Unternehmer, umfasst Werke weltberühmter Künstler. Allerdings ist unklar, ob sich darunter Raubkunst, also Werke befinden, die den Erben der jüdischen Vorbesitzer zurückgegeben werden müssen.
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