Das Zürcher Kinderspital transportiert 65 Kinder an neuen Standort
Über 150 Jahre lang war das Kispi am gleichen Standort in Hottingen. «Diese Züglete in das neue Gebäude ist deshalb ein Hühnerhaut-Tag für uns alle», sagte Kispi-Chef Georg Schäppi vor den Medien.
© TeleZüri / Orgetorix Kuhn / CH Media Video Unit / Ramona Dosch-De Cesaris
Bereits in den vergangenen zwei Monaten wurden 6000 Zügelkisten transportiert. Am Samstag folgte nun noch das Wichtigste, die 65 Patientinnen und Patienten. Ihre Reise wurde auf die Minute genau geplant, «generalstabsmässig», sagte Schäppi. Damit kein Stau die Pläne durcheinanderbrachte, hielt die Polizei die Route frei.
Normalerweise liegen viel mehr Kinder im Zürcher Kinderspital. Mit vorausschauender Planung, etwa bei Operationen, habe man die Zahl der Kinder so gut wie möglich reduziert, um möglichst wenige von ihnen einem Transport aussetzen zu müssen, sagte Schäppi weiter.
Jene 65, die nun noch von 25 Rettungswagenteams durch Zürich gefahren wurden, waren akut verletzte und schwer kranke Kinder.
Es riecht nicht nach Spital
Auch für die Kinder war der Samstag ein besonderer Tag - der aber auch mit Vorfreude verbunden war. Raus aus dem alten Viererzimmer, rein in das Einer- oder Zweierzimmer, das nicht nach Spital aussieht und auch nicht so riecht. Ein vierjähriges Mädchen zog sich für die Fahrt im Sanitätsauto extra ein Ballettkleidchen und Schmuck an.
Sofern es möglich war, durfte jeweils ein Elternteil beim Transport mitfahren. Viele Eltern waren vor der «Züglete» ihrer Kinder verunsichert. Beim Anblick der neuen, modernen Zimmer gab es dann bei einigen Tränen der Erleichterung.
Um 7.59 Uhr wurde der alte Standort geschlossen
Auch die Notfallabteilung im neuen Kispi wurde am Samstag in Betrieb genommen. Um exakt 07.59 schloss der alte Notfall in Hottingen. Um Punkt 08.00 Uhr öffnete die neue Station in Zürich-Lengg und war bereit, die ersten verletzten Kinder und Jugendlichen aufzunehmen.
Sechs Jahre lang dauerten die Bauarbeiten für das neue Kispi, entworfen wurde der Bau von den Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron. Die Kosten liefen allerdings völlig aus dem Ruder und betrugen schliesslich stolze 761 Millionen Franken.
Im April musste der Kanton das Kispi deshalb mit einer Finanzspritze von 35 Millionen Franken für das laufende Jahr sowie einem Darlehen in der Höhe von 50 Millionen Franken unterstützen.
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(sda)