Kunsthaus Zürich verkauft Bild von Claude Monet
Der jüdische Industrielle und Kunstsammler Carl Sachs war mit seiner Frau 1939 in die Schweiz geflüchtet. Wenige Wochen danach verkaufte er dem Kunsthaus Monets «L'Homme à l'ombrelle». Dabei habe es sich um eine verfolgungsbedingte Zwangslage gehandelt; «ein kurzfristiger Verkauf war notwendig zur Sicherung der Existenz des Ehepaars Sachs», heisst es im Bericht zur Herkunftsforschung des Bildes.
Aufgrund dieser Faktenlage und des historischen Sachverhalts suchte die Zürcher Kunstgesellschaft als Trägerin und Eigentümerin der Sammlung des Kunsthauses Zürich den Dialog mit der Familie des 1943 verstorbenen Carl Sachs. Am 5. Juni habe nun «eine faire und gerechte Lösung» gefunden werden können, heisst es in der Mitteilung.
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Das Kunsthaus wird das 1865/1867 entstandene Bild nun verkaufen. Der Verkauf soll gemäss Kunsthaus-Angaben voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 erfolgen. Gemäss der gütlichen Einigung wird der Erlös aufgeteilt, wobei über den Schlüssel Stillschweigen vereinbart wurde. Der Anteil zugunsten der Zürcher Kunstgesellschaft wird gemäss den ethischen Richtlinien des internationalen Museumsrats in den Sammlungsfonds des Kunsthauses fliessen.
Er bedauere, dass «das wunderbare Gemälde» das Kunsthaus nach dem Verkauf wohl verlassen werde, wird Kunstgesellschaftspräsident Philipp Hildebrand in der Mitteilung zitiert. Dieser Schritt zeige aber, dass die 2023 vorgestellte Provenienzstrategie ernsthaft umgesetzt werde. Das Kunsthaus gehe transparent mit Werken um, bei denen Hinweise auf eine NS-verfolgungsbedingte Zwangslage vorlägen.
(sda/bza)