Bei diesen Kriterien gibts auf der Bellerivestrasse keinen Spurabbau
Der Versuch mit weniger Spuren würde abgebrochen, wenn auf der Bellerivestrasse zwischen Bellevue und Tiefenbrunnen statt heute 1400 Fahrzeuge pro Stunde weniger als 1100 verkehren könnten, wie die Stadt Zürich an einem Informationsanlass am Donnerstagabend bekannt gab.
Abbruch bei Fahrzeit-Verlängerung
Ebenfalls gestoppt wird der Versuch, wenn sich die Autos derart stocken, dass sich die Fahrzeit auf der vielbefahrenen Verkehrsachse von der Goldküste in die Stadt um mehr als sechs Minuten verlängern sollte. Das gleiche gilt für den Fall, dass sich der Verkehr in die umliegenden Quartiere verlagert und er dort um mehr als 20 Prozent zunimmt.
Die Stadt Zürich will mit dem Versuch im Hinblick auf Bauarbeiten zeigen, dass sich der Verkehr zwischen Bellevue und Tiefenbrunnen statt mit je zwei Fahrspuren in beide Richtungen auch mit je einer abwickeln lässt. In der Theorie sei dies möglich, heisst es in einer Mitteilung. Ohne Spurabbau müssten für die Strassensanierung die Trottoirs verkleinert und Bäume entfernt werden.
Gewerbe befürchtet Dauerprovisorium
Der Versuch stösst auf bürgerlicher Seite auf Kritik: Die Stadt nehme in Kauf, eine besonders neuralgische Verkehrsachse teilweise lahmzulegen, heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Gewerbeverbänden aus Kanton und Stadt Zürich sowie aus Seegemeinden.
Das Gewerbe werde schikaniert; Handwerker und Lieferanten müssten im künstlich herbeigeführten Stau stehen. Zudem verstosse die Stadt gegen den kantonalen Anti-Stau-Artikel, kritisieren die Verbände. Sie befürchten, dass der temporäre Spurabbau zum Dauerprovisorium wird. «Der Versuch muss durch den Kanton gestoppt werden.» (sda/jaw)
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