Alle fünf Kosmos-Verwaltungsrätinnen hören auf
Das im Jahr 2017 an der Europaallee eröffnete Kulturzentrum Kosmos muss einen weiteren Rückschlag verkraften: In einem Brief an die Aktionäre künden die fünf Verwaltungsrätinnen gemeinsam an, an der Generalversammlung vom 31. Mai für die Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Dies schreibt der «Tages-Anzeiger» am Freitagnachmittag.
Der Kündigung gehen verschiedene Differenzen voraus
Mit diesem kollektiven Abtritt habe niemand gerechnet, so der «Tages-Anzeiger.» Noch vor einem Monat habe Verwaltungsratspräsidentin Monica Glisenti Optimismus versprüht und gesagt, sie glaube an die Energie des Frauenteams.
Grund für die kollektive Kündigung seien «strategische, inhaltliche und personelle Differenzen» mit einem Teil der Hauptaktionäre, schreiben die fünf Verwaltungsrätinnen im Brief, der dem «Tages-Anzeiger» vorliegt. Dem Verwaltungsrat fehle die Unterstützung durch diese Hauptaktionäre.
Verwaltungsrat musste Kosmos durch Coronapandemie lenken
Weiter äussert sich der Verwaltungsrat nicht. Glaubt man mehreren Quellen, seien damit aber vor allem Samir und Ruedi Gerber gemeint. Die zwei Filmemacher gehören zu den grössten Teilhabern, sie hätten mehr Einfluss angestrebt im Verwaltungsrat. Dem aktuellen Gremium hätten sie vorgeworfen, zu wenig zu gestalten.
Das fünfköpfige Frauenteam ist seit knapp zwei Jahren im Amt. Ihr Auftrag hatte gelautet, das Kosmos nach internen Streitereien aufzuräumen und wieder in Fahrt zu bringen. Zusätzlich mussten sie zwei Jahre Pandemie bewältigen, die den Betrieb mitten im Langstrassenquartier mit Restaurant, Kino und Veranstaltungsorten hart trafen.
(mhe)